von und mit Cristiana Casadio & Stefan Sing (Italien/Deutschland) Dauer: 60 Minuten Jonglage - Tanz - Bewegungstheater - Neuer Zirkus Sie zeigt ihm die kalte Schulter, er stößt sie weg. Dabei würden sich die beiden am liebsten umschlingen. Die Liebe ist eben Himmel und Hölle zugleich. Die ewige Geschichte von Anziehung und Abstoßung, von Abgrenzen und Verschmelzen zeigen Stefan Sing und Cristiana Casadio als schwungvollen Tanz mit den Bällen. Ein nonverbaler Schlagabtausch mit großer Tiefe, viel Humor und meisterlicher Körperarbeit. Gekonnt erweitert Tangram die Grenzen zwischen Jonglage und Tanz, Zirkus und Theater! Cristiana Casadio und Stefan Sing illustrieren die Höhen und Tiefen einer Partnerschaft. Ganz gleich, ob sie anmutig und marionettengleich vor den Fingern ihres Partners taumelt oder er sich vor den Bällen schützt, die ihn wie Geschosse trefen – keiner der Partner behält lange die Oberhand. Denn es geht um Macht und Hingabe, Sehnsucht und Zerwürfnis, Mein oder Dein. Ausgezeichnet mit dem Mervyn Stutter‘s Spirit Award, Edinburgh Fringe Festival 2013 Presse: "... Voll von Anmut, Humor, atemberaubenden Zusammenspiel, cleverem Ideenreichtum und vielschichtigen Bedeutungen ... gibt es Momente der Freude, Isolation, Wut und Zärtlichkeit." (Herald Tribune)
© Ben Hopper
© Andy Phillipson
© Ilaria Constanzo
„Grenzen zwischen klassischem Tanz und Zirkus sind dabei aufgehoben, Ballett und
Jonglage werden miteinander eins. Die Bewegungen machen alles auf intuitive Weise
verständlich. Auch die Gefühlsstürme. Der ganze weitläufge Kosmos wird von der
Choreografe tänzerisch virtuos und in jedem Moment intuitiv nachfühlbar zum Leben
erweckt. Die erlesene Musikauswahl zwischen sinnlicher Trance und schwerem Ernst führt
die visuelle Ebene in logischer Konsequenz weiter.“ (Recklinghäuser Zeitung, 31.5.2014)
„Die Irrungen und Wirrungen der Liebe – und was sie aus Menschen machen können –
stehen im Zentrum von „Tangram“. „Ich war einmal glücklich“, sagt eine weibliche Stimme
aus dem Of. „Doch jetzt erinnere ich mich an dieses Glück nur als Widerhall des Gefühls
nicht mehr glücklich zu sein.“Eine starke Szene inmitten vieler starker Szenen: Sie sucht
Nähe, er spielt Spiele. Mit ihr. Mit sich. Mit den eigenen Emotionen. Sie ist gefangen
inmitten klassischer Annäherungs- und Beziehungsmuster. Und so sehr sie sich auch
verbiegt – es scheint kein richtiges, kein echtes Herankommen an ihn zu sein. Doch auch er
arbeitet sich immerzu ab und reibt sich auf in diesem Schlagabtausch zwischen Mann und
Frau, die doch eigentlich einfach nur gemeinsam stark anstatt gemeinsam einsam sein
wollen.
Stefan Sing und Cristiana Casadio verbinden in ihrem Stück Jonglage, zeitgenössischen
Tanz und Bewegungstheater zu einem fesselnden Kaleidoskop der Gefühle. Immer wieder
verschieben sich darin die Machtverhältnisse – ein wirkliches Gleichgewicht der Kräfte
existiert in „Tangram“nie. Das physisch wie künstlerisch exzellent abgebildete Pendeln
zwischen Anziehungskraft und Abstoßung wird mit wütender Leidenschaft, aber auch
inniger Zärtlichkeit und teils auch Witz abstrahiert. Als klassisch ausgebildete Ballerina
bezaubert Casadio dabei mit einer unglaublichen körperlichen Flexibilität, Anmut und
tänzerischen Tiefe. Der versierte Jongleur Sing schöpft indes aus einem riesigen Fundus von
Tricks und Patterns. Beide Künste greifen ineinander und ergänzen sich perfekt. Die
vortrefiche Beobachtungsgabe, die sich in der Choreografe ebenfalls widerspiegelt, sorgt
für den Rest. Eine rundum gelungene Produktion.“ (Elisa Reznicek; Badische Neueste
Nachrichten; 21.12.2015)
Seit 2009 erarbeitet das Duo und reale Paar zusammen Stücke, die Neuen Zirkus, Tanz und Bewegungstheater vereinen. Cristiana Casadio war italienische Meisterin in Rhythmischer Sportgymnastik und Teil der Nationalmannschaft. Sie studierte Ballett und zeitgenössischen Tanz. Auslandsstipendien erhielt sie am Merce Cunningham Studio und Peridance Center in New York. Sie arbeitete in Produktionen von den Choreographen Vittoria Ottolenghi, Paolo Mohovich, Marius Petipa, Bronislav Rosnos, Libor Vaculík, Inmacolada Rubio, Hervé Costa, Eugenio Scigliano, Laura Corrido. Stefan Sing ist ein Meister der zeitgenössischen Jonglage, der seit 1985 seinen einzigartigen Stil immer weiter entwickelt. Er studierte Performance und Tanz an der ICAT in Berlin und unterrichtet in den auftrittsfreien Zeiten als Dozent in verschiedenen europäischen Artistenschulen, u.a. ESAC, Ecole Nationale des Arts du Cirque in Brüssel, Lido in Toulouse und The Circus Space in London. Credits: Künstlerische Mitarbeit: Julia Christ, Sabine Rieke and Iris Zordia | Kostüme: Intrika Lichtdesign: Citronella Antholz | Musik: Nikolaus Herdiekenhof aka ›Cellolitis‹, Venetian Snares, Bajanescu Quartett and Stefan Sing Produktionsort: Katakomben Berlin, Center for Performing Arts Weitere Informationen: www.strassentheater.de